Um eine Nanny oder Putzfrau zu buchen, gibt es heute verschiedene Möglichkeiten auf dem Markt. Jeder muss natürlich selbst entscheiden, was für ihn am besten ist und es gibt deshalb keine Einheitslösung für alle, doch hiermit möchte ich euch die wichtigsten Unterschiede aufzeigen, um euch bei der Entscheidung weiter zu helfen.
Wichtig vorerst: Haushaltsangestellte, sei es eine Nanny, ein Babysitter, eine Putzfrau oder eine Bügelhilfe müssen immer bei der Sozialausgleichskasse angemeldet werden und dementsprechend die Sozialbeiträge, sowie die obligatorische Versicherungen bezahlt werden. Der Freibetrag von rund 2000 CHF/Jahr gilt bei Haushaltsangestellte nicht, d.h. ich muss meine Putzfrau legal anstellen, sei es direkt und traditionell, über ein Onlinetool oder über eine Agentur, sonst handelt es sich um Schwarzarbeit.
Trotz zig verschiedene Modelle und Angebote im Markt, gibt es nur 2 wichtige Unterscheidungskriterien und die sind die wichtigsten, obwohl meistens nicht klar ersichtlich in den meisten Onlineseiten. Als allererstes müssen Sie sich also diese Frage beantworten und können dann noch das ensprechende Modell wählen:
- Möchte ich SELBST ARBEITGEBER sein oder nicht?
Diese ist die wichtigste Frage, denn danach unterscheiden sich die zig Angebote und auch Ihre Verantwortungen und Haftungen.
Verantwortungen und Haftungen als Arbeitgeber:
- Personaladministration: Sie müssen eine Lohnabrechnung pro Monat erstellen, sowie Ende des Jahres den Lohnausweis. Zudem müssen Sie die Mitarbeiterin bei der Sozialausgleichskasse anmelden und die Sozialbeiträge bezahlen, sowie alle Versicherungen abschliessen (Unfall obligatisch, sowie Pensionskasse ab ca 22000 /Jahr; Krankentaggeld und Haftpflicht nach Bedarf). Entsprechend müssen bei allen Versicherungen die Lohndeklarationen gemacht werden. Bei unverschuldete Abwesenheiten (Schwangerschaft, Krankheit, Unfall) muss die entsprechende Meldung bei der Krankentaggeld- oder Unfallversicherung gemacht werden, um das Taggeld zu erhalten. Ohne Krankentaggeldversicherung müssen Sie selbst die Lohnfortzahlung übernehmen.
- Finanzielles Risiko: Sie haften bei Abwesenheiten selbst, denn auch beim Abschluss einer Krankentaggeldversicherung, gibt es eine Wartefrist, d.h. die Versicherung zahlt erst ab dem 31ten Tag Ausfall, die erste 30 Tage müssen Sie selbst bezahlen. Zudem haben Sie in dieser Zeit keine Leistung und müssen somit eine Drittperson engagieren als Ersatz und diese auch bezahlen – doppelte Belastung. Auch für Schäden in Ihrem Zuhause haften Sie selbst: wenn die Putzfrau eine Vase umwirft, müssen Sie die Kosten selber tragen.
- Kein Ersatz bei Ferien oder Krankheit: Sie müssen sich dann selbst um Ersatz kümmern.
- Mitarbeiterselektion: Sie müssen selbst den Aufwand für die Suche und Selektion der passenden Putzfrau sorgen, d.h. selbst Lebensläufe prüfen, Referenzen abfragen, Mitarbeiterin einführen und einschulen
Alle diese Verantwortungen übernimmt eine Agentur für Sie. Sie selektiert die geeignete Kandidaten, überprüft die Referenzen, schult sie ein und übernimmt die gesamte Anstellung und damit hängende Administration und finanzielle Haftung. Wenn Sie eine Haushaltshilfe über eine Agentur wie Mamiexpress.ch buchen, zahlen Sie nur für geleistete Einsätze und erhalten zudem Ersatz, ohne doppelte Kosten. Für Schäden sind wir dann ebenfalls gedeckt, Sie erhalten die Kosten zurückerstattet.
Bisher hatten wir nur Vorteile, aber was sind die Nachteile beim Bezug über eine Agentur?
Der einzige Nachteil ist der Preis . Man zahlt natürlich ein bisschen mehr pro Stunde, als wenn man die Putzfrau direkt anstellt und alles selbst erledigt. Man muss dann aber den Aufwand für die gesamte Administration, für die Rekrutierung und Selektion, sowie auch für die Zusatzservices und vor allem für die Deckung des finanziellen Risikos dazurechnen. Rechnet man diese Kosten dazu und hat man eine Agentur gewählt, welche die Löhne transparent hält und die Marge nicht zu hoch ist, kommt man bei einer Agentur mit allen Zusatzservices immer noch günstiger. Eine Agentur beschäftigt mehrere Angestellte und kann daher die administrative Kosten pro Mitarbeiter reduzieren. Zudem kann sie durch Erfahrung und Know-How die Aufwände bei der Selektion und Einschulung bündeln, als wenn das jemand nur für eine Person macht. Vor allem das finanzielle Risiko darf man nicht vergessen, denn dieses übernimmt kein Online-Tool, und dieser Posten kann sehr teuer werden. Solange eine Mitarbeiterin immer gesund ist und nichts passiert, läuft alles gut und die direkte Anstellung ist günstiger. Fällt sie aber aus, kommt man schnell in Unkosten, denn nicht nur die Lohnfortzahlung ist geschuldet, sondern, man muss bei einem längeren Ausfall eine zweite Person engagieren. Dann kommen wieder Rekrutierungsaufwände, sowie doppelte Kosten.
Es gibt heute unzählig verschiedene Angebote und Websites, die Ihnen helfen die passende Putzfrau zu finden oder diese legal anzustellen. Das geht von der Inserateseite, welche lediglich zwei suchende Parteien in Verbindung bringt, bis Onlinetools, welche die Personaladministration übernehmen oder bis zum Onlinebuchungstool, der so aussieht, als würden Sie einfach eine Dienstleistung buchen, aber insgeheim gerade als Arbeitgeber fungieren.
Es werden so auch verschiedene Modelle angeboten (Personaladministration online, Übernahme von Treuhandleistungen, reine Suchinserate, etc) doch alle diese Angebote unterscheiden sich einfach nur, ob SIE der Arbeitgeber sind oder nicht. Denn bei allen neuen Angebote,ob Sie einem die Personaladministration oder die Mitarbeiterselektion übernehmen, meisten bleiben Sie der Arbeitgeber, so dass Sie weiterhin das finanzielle Risiko tragen. Diese Seiten werben dann auch damit, dass so der Lohn für die Mitarbeiterin höher ist und Sie trotzdem keine Administration übernehmen müssen, es erfolge alles online. Doch eben, das sind nur die Kosten und Aufwände, wenn die Mitarbeiterin gesund ist und keine Schäden passieren. Fällt Sie aus, müssen Sie weiter zahlen und nochmals jemand buchen, geht etwas kaputt, zahlen Sie selbst. Achten Sie also immer darauf, ob Sie als Arbeitgeber fungieren oder nicht. Gewisse Seitem sind so konzipiert, dass es wirklich nicht ersichtlich ist, es sieht alles so aus, als würden sie einfach eine Haushaltshilfe online buchen, über eine Agentur, also als eine reine Dienstleistung. Da sind die AGBs oder der Vertrag sehr wichtig, denn viele dieser Websites fungieren nur als „Treuhänder“ . Sie übernehmen die Selektion und auch die Personaladministration für Sie, aber mit Ihnen als Arbeitgeber, so dass Sie bei Schäden immer noch selbst haften oder bei Fehler dieser Firma bei der Administration.
Die Rechenbeispiele funktionieren also nur, wenn alles gut geht und keine Ausfälle oder Schäden passieren. Dann sind Sie über ein solches Angebot günstiger und die Mitarbeiterin bekommt so, in der Regel (nicht bei allen Anbieter) auch mehr Lohn.
Möchte man dagegen von der Rekrutierung bis zur Anstellung alles selbst regeln und auch kontrollieren können, sind Inseratewebsites sehr hilfreich. Sie müssen diesen Aufwand zwar auf sich nehmen und vielleicht mehrere Vorstellungsgespräch durchführen, können aber dann mit der Mitarbeiterin selbst alle Punkte, wie Lohn, Versicherungen, Aufwand und Einsatzdauer vereinbaren, ohne irgendwelche einschränkende Vorgaben. Zudem haben Sie so die direkte Kontrolle über den bezahlten Lohn und die damit verbundene Kosten. Die Sozialausgleichskassen haben hierzu auch ein vereinfachtes Modell für die Abrechnung erstellt und verschiedene Checklisten, so dass mit einem einmaligen Aufwand zu Beginn, Sie heute sehr einfach Ihre Putzfrau legal anstellen können. Danach benötigt es nur einen kleinen Aufwand pro Monat, und wenn Sie das finazielle Risiko übernehmen möchten,ist die direkte Anstellung (ganz traditionell mit der direkten Abrechnung – ohne online Tools) immer noch die günstigere Variante.