Trotz einer Flut an Angeboten, arbeitet immer noch ein Grossteil der Hausangestellten in der Schweiz schwarz. Die Legalisierung dieser Putzfrauen, Nannys oder Betreuerinnen ist vom Bund durch das vereinfachte Verfahren bei allen Ausgleichskassen bereits stark erleichtert worden. Mit einer Unfallversicherung und dem vereinfachten Verfahren der Sozialversicherung ist die Putzfrau schon legal angestellt. Doch ist es auch eine faire Anstellung?
Heisst legal angestellt auch fair angestellt?
Wir sprechen hier nicht nur von einem fairen Lohn, sondern vor allem von fairen und sicheren Arbeitsbedingungen. Dazu gehören auch verschiedene Versicherungen, von denen nicht alle obligatorisch sind.
Vorgeschrieben ist nur die Unfall- und die Sozialversicherung. Hiermit hat die Putzfrau aber nur eine Unfalldeckung und eine AHV-Rente. Die AHV-Rente ist solidarisch und beträgt max. 2’129 CHF bei der Pensionierung, wir alle wissen, dass diese Rente nicht genügt. Aus diesem Grund gibt es in der Schweiz ja auch die zweite Säule, die Pensionskasse. Doch genau hier haben wir wieder das Problem, denn eine Pensionskasse kann ein Arbeiter nur dann versichern, wenn er mehr als 21’900 CHF pro Jahr bei EINEM Arbeitgeber verdient. Wenn Sie als Kunde eine Putzfrau anstellen, wird das Pensum hierfür nicht reichen, denn normalerweise arbeitet sie ja nur 2-4h bei Ihnen pro Woche. Sie können also keine Pensionskasse für Ihre Putzfrau abschliessen, selbst wenn diese Zusatzbeiträge gerne zahlen würden.
Eine Putzfrau putzt durchschnittlich 3 Häuser pro Tag
Eine Putzfrau putzt durchschnittlich 3 Häuser pro Tag, das bedeutet, dass sie 6-9 Stunden am Tag arbeitet. Auch wenn sie bei allen Kunden legal angestellt ist, wird sie bei keinem eine Pensionskasse habe, da eben diese Mindestsumme besteht. Das bedeutet für die Putzfrau, dass sie zwar im Vollzeitpensum arbeitet und dementsprechend Steuern bezahlt, doch für die Rente oder die IV, nur über die AHV versichert ist. Das bedeutet eine riesige Lücke im Alter oder im Falle einer Invalidität oder eines Todesfalles.
Die Frau ist doch über den Mann versichert
Viele Leute denken sich dann immer, dass Putzfrauen dies nur im Nebenverdienst ausführen und sowieso über den Mann versichert wären oder der Ehemann der besser Verdienende wäre. Oder, dass die Putzfrauen mit Migrationshintergrund im Alter wahrscheinlich wieder auswandern und somit auch die so kleine Rente aus der AHV ebenfalls reicht. Diese Annahme ist aber falsch und benachteiligt die Frauen doppelt. Erstens reicht die AHV-Rente auch in den meisten europäischen Ländern nicht zum Leben, zudem sind Frauen sogar sehr oft die Hauptverdiener der Familie und nicht der Mann, oder sie leben allein. Bei mamiexpress.ch arbeiten 70% der Angestellte in einem 70-100% Pensum und bei 53% sind die Frauen die Haupt- oder sogar Alleinverdiener des Haushalts. Es ist somit sehr wichtig, dass sie ebenfalls gut versichert ist.
Doppelter Nachteil für die Putzfrauen
Wenn die Putzfrauen einzelne Haushalte machen, sei das direkt bei Kunden oder bei sogenannten Uber-Modellen (wo der Kunde mit der Buchung eben nicht Kunde, sondern Arbeitgeber ist), bezahlen diese Putzfrauen hohe Steuern, da sie den Nettoverdienst deklarieren müssen. Da aber diese Kunden nicht über einen Arbeitgeber gebündelt sind, hat sie keine Krankentaggeldversicherung und keine Pensionskasse. Sie zahlt also die gleichen Steuern wie eine andere Putzfrau von mamiexpress, aber letztere hat eine Krankentaggeldversicherung und eine Pensionskasse. Mit dem gleichen Verdienst spart sich die Putzfrau von mamiexpress ein Altersguthaben von 200’000 CHF und ihr Verdienst ist beim krankheitsbedingten Ausfall gesichert. Die Putzfrau bei einem Uber-Modell oder bei direkter Kundenanstellung, zahlt die gleichen Steuern, aber hat kein Altersguthaben und keine Krankheitsdeckung.
Beispiel:
Putzfrau mit 160 Stunden (entspricht 80%)
Bei einem Verdienst von 25 CHF/h, erhält sie 4’000 CHF Brutto
Bei Mamiexpress.ch:
- erspart sich so in 20 Jahren über 230’000 CHF Altersguthaben für die Pensionierung
- ist 2 Jahre krankentaggeldversichert (gedeckter Lohnausfall – 76’800 CHF).
- Steuern bezahlt sie, je nach privater Situation, ca. 3’000 CHF.
Putzfrau über direkter Anstellung:
- 0 CHF Altersguthaben für die Pensionierung,
- gedeckter Lohnausfall nur 3 -5 Wochen gemäss OR – 3’000 CHF-5’000 CHF
- Steuern ebenfalls 3’000 CHF.
Wir sehen also, dass beide Putzfrauen, die gleichen Steuern bezahlen, da diese auf dem Nettolohn basieren. Aber die bei Mamiexpress.ch angestellte Putzfrau erspart im Laufe der Jahre 230’000 CHF Altersguthaben und ist noch für 76’800 CHF krankentaggeldversichert. Im Gegensatz zu den max. 5’000 CHF bei der direkten Anstellung oder bei der Benützung von sogenannten Uber-Modellen.
Legalisierung oder aus dem Schwarzmarkt entfernen, bedeutet also noch lange nicht eine faire Anstellung. Das gleiche erleben alle Teilzeitkräfte, auch in anderen Branchen. 2 verschiedene Jobs lohnen sich nicht im Vergleich zum gleichen Pensum in einer Arbeitstelle gebündelt, da man die gleichen Abgaben hat, aber weniger dafür bekommt.
Bei mamiexpress.ch sind alle Kunden, eben nur Kunden, keine versteckten Arbeitgeber. Mamiexpress ist also der einzige Arbeitgeber dieser Angestellten und somit können unsere Frauen eine volle Versicherungsdeckung ohne Lücken geniessen. Achten Sie bitte genau bei der Bestellung einer Hausangestellte, auch bei einer Agentur, dass diese wirklich alle Versicherungen geniesst. Viele Agenturen agieren nur als Treuhänder, wo der Kunde ohne es zu merken, zum Arbeitgeber wird und die Agentur nur die Administration übernimmt oder sie haben die Anstellung auf Teilzeit beschränkt, um sich die Pensionskasse zu sparen.
Volle Versicherungsdeckung und eine gute Rente bedeuten natürlich Kosten, es ist günstiger eine Putzfrau nur in Teilzeit anzustellen, so dass keine BVG-Beiträge entstehen, aber das ist nicht fair. Reinigungsarbeit, sowie Kinderbetreuung, sind keine einfache Arbeit. Diese Angestellte brauchen und verdienen eine faire Anstellung.
Wenn Sie sicher und fair eine Putzfrau oder Nanny buchen möchten, dann können Sie das hier machen. Wenn Sie noch weitere Informationen zu fairer Anstellung wünschen, verlinken wir hier noch weitere Beiträge.